Die letzte Woche im April
dou hom döi Trachtler blouß a Ziel,
Nou alten Brauch an Maibaum richten
und fürs Taferl a Sprüchl dichtn,
Burschn b’sorgn a Föichtnstrah –
a schöine Spitz hams a da baa.
In da Schupfm dou dahinten –
toun d’Moila Kränz und Girlandn bindn.
Van Baam dou wir a Nachtwach postiert,
niat daßnan osägn – des wa as öiascht Mal niat.
Am 1. Mai glei noch Mitto – dou hulman
g’schmückt und aafputzt o,
mitm Traktor – aafm Gummiwogn,
Kindergruppm tout Tänz viatrogn.
Mit Marschmusik va unara Blech,
machtse da Festzug aafm Wech.
Und nach göiht as Aafstelln oa,
alles stöiht ume – grouß und kloa.
Aa haafm Schaulustige san dou –
sou solls ja saa – des ghöiat dazou.
Und öitza helfma alle zamm –
zum Glück daß ma döi Feuerwehr hom.
Da Bürgermeista as Kommando schreit,
nou zwanzig „Hau Ruck“ dou is sou weit.
Stolz steihta dou in seiner Pracht.
und as Trachtlerherz – des lacht.
Hoffentlich louas dean Baam in Fried’n,
oft treib’ms an Schabernak – mittn drin.
Waos oatou – wenn der Maibaum scho stöiht –
döi Unart – finde dumm und blöid.
Des is a Schloch ins Gsicht, a wenig,
für alle wou döi Sitt nu pflegn.
Schau aaf zum Baam und ho a Freid,
daß des nu gibt, in unara Zeit.
Wiesau, 30. April 1970 Max Gareis